8 research outputs found

    Phosphor-induzierte Kieferknochennekrose, eine "alte" aktuelle Berufserkrankung

    Get PDF
    Vor dem Hintergrund der kürzlich publizierten Fälle von Kieferknochennekrose in Verbindung mit einer Bisphosphonat-Therapie (sehr häufig angewandte medikamentöse Therapieform bei Osteoporose und in der Onkologie) soll ein historischer und medizinischer Überblick über die "alte" Berufserkrankung "Kieferknochennekrose durch Phosphor" gegeben werden. Die klinische Ausprägung der Berufserkrankung Phosphor-Kieferknochennekrose ähnelt dem Bild der Kieferknochennekrosen, die präsumptiv im Rahmen der Bisphosphonat-Therapie entstanden sind. Da diese Berufserkrankung in den letzten Jahrzehnten infolge industrieller Umstellungen selten geworden ist — lt. Auskunft des HVBG im Zeitraum 1998 bis 2002 keine Anzeige von Kieferknochennekrosen (BKZiffer 1109) —, soll hier ein Review zur Wissensauffrischung erfolgen. Vielleicht kann das arbeitsmedizinische Wissen zur Klärung dieser neu beobachteten Krankheitsentität in Verbindung mit Bisphosphonaten beitragen. Die ersten Beobachtungen einer Kieferknochennekrose bei Arbeitern in der Zündholzindustrie stammen aus den Jahren 1839 und 1843, die erste Publikation erfolgte in 1844, der ursächliche Zusammenhang wurde 1845 erkannt. Die phosphorinduzierte Kieferknochennekrose entsteht infolge Endothelschädigungen durch elementaren Phosphor. Gerade im Kieferknochenbereich können Bakterien via Zahnpathologien und anderen Umständen leicht in die ossären Strukturen vordringen, so dass schließlich eine Periostitis oder gar Osteomyelitis resultieren kann. Folgende Punkte werden behandelt: chemische Charakterisierung des Phosphor, historischer Abriss der Berufserkrankung Kieferknochennekrose, aktuelle Expositionsmöglichkeiten, Wirkungen des Phosphor, das klinische Bild der Kieferknochennekrose, Therapie und Prophylaxe

    Phossy jaws : an old occupational disease - up to date?

    Get PDF
    Recently a few reports of osteonecrosis of the jaws associated with a bisphosphonate therapy were published. There seemed to be some clinical commonalities with the old occupational disease "phossy jaws\u27;. We give an historical and medical overview of "phossy jaws\u27;. Because of many industrial changes that old disease has become rare; in Germany there are no cases reported in the years 1998 until 2002 — according to the German Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften. Maybe the old knowledge about phossy jaws is able to clear up some secrets of the new drug-associated phenomenon. First observations of phossy jaws date back to the years 1839 and 1843, they are seen with workers in match stick factories. The causality between phosphorus and phossy jaws was re-cognized in 1845. Phossy jaws are a consequence of endothelium-damage by elemental phosphorus inhaled when working with it. Especially the jaws are exposed to a number of foreign substances, i.e. bacteria by tooth decay or other circumstances. Thus — decreased blood flow and bacteria lead to an Osteomyelitis, so called phossy jaws

    Phosphor-induzierte Kieferknochennekrose, eine "alte" aktuelle Berufserkrankung

    Get PDF
    Vor dem Hintergrund der kürzlich publizierten Fälle von Kieferknochennekrose in Verbindung mit einer Bisphosphonat-Therapie (sehr häufig angewandte medikamentöse Therapieform bei Osteoporose und in der Onkologie) soll ein historischer und medizinischer Überblick über die "alte" Berufserkrankung "Kieferknochennekrose durch Phosphor" gegeben werden. Die klinische Ausprägung der Berufserkrankung Phosphor-Kieferknochennekrose ähnelt dem Bild der Kieferknochennekrosen, die präsumptiv im Rahmen der Bisphosphonat-Therapie entstanden sind. Da diese Berufserkrankung in den letzten Jahrzehnten infolge industrieller Umstellungen selten geworden ist — lt. Auskunft des HVBG im Zeitraum 1998 bis 2002 keine Anzeige von Kieferknochennekrosen (BKZiffer 1109) —, soll hier ein Review zur Wissensauffrischung erfolgen. Vielleicht kann das arbeitsmedizinische Wissen zur Klärung dieser neu beobachteten Krankheitsentität in Verbindung mit Bisphosphonaten beitragen. Die ersten Beobachtungen einer Kieferknochennekrose bei Arbeitern in der Zündholzindustrie stammen aus den Jahren 1839 und 1843, die erste Publikation erfolgte in 1844, der ursächliche Zusammenhang wurde 1845 erkannt. Die phosphorinduzierte Kieferknochennekrose entsteht infolge Endothelschädigungen durch elementaren Phosphor. Gerade im Kieferknochenbereich können Bakterien via Zahnpathologien und anderen Umständen leicht in die ossären Strukturen vordringen, so dass schließlich eine Periostitis oder gar Osteomyelitis resultieren kann. Folgende Punkte werden behandelt: chemische Charakterisierung des Phosphor, historischer Abriss der Berufserkrankung Kieferknochennekrose, aktuelle Expositionsmöglichkeiten, Wirkungen des Phosphor, das klinische Bild der Kieferknochennekrose, Therapie und Prophylaxe

    Paget-von Schroetter-Syndrom als Arbeitsunfall

    Get PDF
    Das Paget-von Schroetter-Syndrom ist eine tiefe Venenthrombose der Vena axillaris und/oder der Vena subclavia. Sie ist verbunden mit den typischen Zeichen einer tiefen Venenthrombose, wie Schmerz, Schwellung, Zyanose und evtl. erkennbare Kollateralvenenzeichnung. Neben iatrogenen Ursachen, Malignomen, Hyperkoagulabilität und anatomischer Prädisposition kommt eine Auslösung durch ruckartige Krafteinwirkung in Frage. Hat die Belastungseinwirkung nachweislich während einer versicherten Tätigkeit stattgefunden, ist diese Erkrankung beim zuständigen gesetzlichen Unfallversicherungsträger als Arbeitsunfall zu melden

    Paget-von Schroetter-Syndrom als Arbeitsunfall

    Get PDF
    Das Paget-von Schroetter-Syndrom ist eine tiefe Venenthrombose der Vena axillaris und/oder der Vena subclavia. Sie ist verbunden mit den typischen Zeichen einer tiefen Venenthrombose, wie Schmerz, Schwellung, Zyanose und evtl. erkennbare Kollateralvenenzeichnung. Neben iatrogenen Ursachen, Malignomen, Hyperkoagulabilität und anatomischer Prädisposition kommt eine Auslösung durch ruckartige Krafteinwirkung in Frage. Hat die Belastungseinwirkung nachweislich während einer versicherten Tätigkeit stattgefunden, ist diese Erkrankung beim zuständigen gesetzlichen Unfallversicherungsträger als Arbeitsunfall zu melden

    Rezidivierende Perniosis auf dem Boden einer anlagebedingten Akrozyanose [Posterbeitrag]

    No full text
    Wir berichten über den ungewöhnlichen Fall einer beruflich erworbenen chronischen Perniosis (Frostbeulen) in Verbindung mit einer anlagebedingten Akrozyanose. Als Metzgereifachverkäuferin war unsere Patientin über Jahre beruflich kälteexponiert. Von gutachterlicher Seite wurde letztlich ein Kälteschaden im Sinne einer chronischen Perniosis diagnostiziert. Nach mehrjähriger gerichtlicher Auseinandersetzung zwischen Patientin und zuständiger Berufsgenossenschaft entschied das Bundessozialgericht im Jahr 2004 zugunsten der Patientin. Dieses Urteil muss als Grundsatzentscheidung aufgefasst werden, die insbesondere die gutachterliche Beurteilung von Dermatosen beeinflussen wird. Das BSG stellte unter anderem fest, dass rezidivierende Pernionen unter der BK-Ziffer 5101 der Anlage zur BKV subsumiert werden können, denn auch primäre Schäden und Funktionsstörungen der Gefäße, die sich sekundär auf die Haut auswirken, sind als Hauterkrankungen im Sinne der BK 5101 aufzufassen. Die zum Hautorgan gehörigen Blutgefäße und Nerven fallen auch unter den (versicherungsrechtlichen)Begriff Haut, da die rechtliche Definition vom Schutzzweck her erfolgt. Auf präventivmedizinischem Gebiet muss gefolgert werden, dass die anlagebedingte Akrozyanose als präkonditionierender Faktor für die Ausbildung von Pernionen in der arbeitsmedizinischen Eignungsbeurteilung resp. bei Vorsorgemaßnahmen mitbedacht werden muss

    Rezidivierende Perniosis auf dem Boden einer anlagebedingten Akrozyanose [Posterbeitrag]

    No full text
    Wir berichten über den ungewöhnlichen Fall einer beruflich erworbenen chronischen Perniosis (Frostbeulen) in Verbindung mit einer anlagebedingten Akrozyanose. Als Metzgereifachverkäuferin war unsere Patientin über Jahre beruflich kälteexponiert. Von gutachterlicher Seite wurde letztlich ein Kälteschaden im Sinne einer chronischen Perniosis diagnostiziert. Nach mehrjähriger gerichtlicher Auseinandersetzung zwischen Patientin und zuständiger Berufsgenossenschaft entschied das Bundessozialgericht im Jahr 2004 zugunsten der Patientin. Dieses Urteil muss als Grundsatzentscheidung aufgefasst werden, die insbesondere die gutachterliche Beurteilung von Dermatosen beeinflussen wird. Das BSG stellte unter anderem fest, dass rezidivierende Pernionen unter der BK-Ziffer 5101 der Anlage zur BKV subsumiert werden können, denn auch primäre Schäden und Funktionsstörungen der Gefäße, die sich sekundär auf die Haut auswirken, sind als Hauterkrankungen im Sinne der BK 5101 aufzufassen. Die zum Hautorgan gehörigen Blutgefäße und Nerven fallen auch unter den (versicherungsrechtlichen)Begriff Haut, da die rechtliche Definition vom Schutzzweck her erfolgt. Auf präventivmedizinischem Gebiet muss gefolgert werden, dass die anlagebedingte Akrozyanose als präkonditionierender Faktor für die Ausbildung von Pernionen in der arbeitsmedizinischen Eignungsbeurteilung resp. bei Vorsorgemaßnahmen mitbedacht werden muss
    corecore